05.07.04 11:27 h |
Samstag, 3. Juli:
Nach ausfuehrlichen Fruehstueck vom chinesisch / europaeischen Buffet starteten wir um 8:30h mit dem Bus Richtung Grosse Mauer.
Auf dem Weg dorthin wurde uns wieder einmal deutlich, wie riesig Peking ist - und doch mit 13 Millionen Einwohnern noch nicht die groesste Stadt Chinas!
Nach einem Zwischenstop an einer Jadeschleiferei (haben aber nichts gekauft, weil erstaunlich teuer) erreichten wir gegen 11 Uhr Badaling, wo ein besonders schoenes restauriertes Teilstueck der urspruenglich einmal 6000km langen Mauer steht.
Bei schwuelem Wetter, aber wenigstens etwas Wind, erklommen wir dieses imposante Bauwerk und waren sehr beeindruckt. Nach eineinhalb Stunden trafen wir nassgeschwitzt den Rest der Gruppe wieder, die es alle vorgezogen hatten, einen einfacheren und kuerzeren Weg zu nehmen und nicht so geschafft waren - aber es hat sich gelohnt!
Mittagessen in einem riesigen Restaurant am Weg - ein bisschen wie eine chinesische Kantine, Essen aber nicht schlecht, und nach ausfuehrlichem Probieren des auf den Tischen stehenden Schnapses waren wir hinterher recht lustig!
Weiter ging es zur Besichtigung eines Minggrabes - unglaublich interessant, was die Chinesen ihren Verstorbenen so alles mitgeben, und wieviel man dadurch vom Leben der einfachen Leute aus weit zurueckliegender Vergangenheit weiss (anders als in westlichen Kulturen)!
Zurueck in Peking gab es dann Abenessen: eine echte Pekingente, in einem schon seit 1850 existierenden Restaurant. Ein echtes Erlebnis. Man musste aber nicht Ente essen, auch andere Gerichte wurden gereicht.
Todmuede fielen wir dann ins Bett, nachdem wir es gerade noch vor einem kraeftigen Gewitter ins Hotel geschafft hatten.
(Fotos: Stadtansichten von Peking - u.a. überlebensgroße Plakate von europäischen Fussballern! - Jade-Schleiferei, Große Mauer, Minggrab, Pekingente)
Sonntag, 4. Juli:
Schon um 6 Uhr weckte uns die erste Glueckwunsch-SMS von Bruder Ralf: Happy Birthday! Auf dem Zimmer brachten Dieter und Felix Inge ein kleines Staendchen, die Geschenke bestanden, logistisch bedingt, aus Gutscheinen.
Kompliziertes Packen, fuer das wir aber wenigstens etwas mehr Zeit hatten: Was nimmt man mit in den Zug fuer die Nachtfahrt, was kommt in den Koffer? Naechste Dusche 2 Tage entfernt...
Um 11:30h fuhren wir dann bei diesigem, aber warmen Wetter mit Fahrradrikschas durch einen alten Pekinger Wohnbezirk (Hutong).
Dort schlenderten wir durch enge Gassen mit niedrigen, grauen Haeusschen, in denen auf engstem Raum die Chinesen leben, die noch keine Wohnung in einem der wie Pilze aus dem Boden schiessenden neuen Hochhaeuser gefunden haben. Bei einer dieser Familien assen wir zu Mittag: Es war reichlich und lecker und gab einen interessanten Einblick in das ganz normale Alltagsleben dieser Leute.
Danach besichtigten wir zunaechst den einzigen Llama-Tempel ausserhalb Tibets, eine wunderschoene Anlage. Darin eine 28 Meter hohe, aus einem einzigen Baumstamm geschnitzte Buddhafigur, steht auch im Guinness-Buch der Rekorde. Dort spielten uns auch drei Chinesinnen auf alten Instrumenten typische Musik vor, und als Zugabe (reiner Zufall!) auch "Happy Birthday"!
Weiter ging es zum Konfuzius-Tempel, dann zum Abendessen (diesmal nicht ganz so gut).
Gerade vor einem tosenden Gewittersturm erreichten wir das Restaurant. Der war gluecklicherweise vorbei, als wir zum Nachtzug nach Xian aufbrachen.
Nicht besonders optimistisch, was den Komfort und den Zustand chinesischer Zuege angeht, waren wir angenehm ueberrascht: Saubere, moderne 4-Mann-Abteile, jedes Bett sogar mit eigenem Fernseher und Kopfhoerern (Felix: Und bessere Filme als beim Flug mit der Lufthansa)! Wegwerfpantoffeln, Thermoskanne mit heissem Wasser fuer Tee, Kleiderbuegel - alles prima, nur: Bloss drei Waschbecken und zwei Plumpsklos waren fuer 10 Abteile doch etwas wenig.
Am Bahnhof hatten wir uns alle mit ausreichend Wein und Schnaps eingedeckt, um in wechselnden Abteilen sowohl auf meinen Geburtstag anzustossen als auch die noetige Bettschwere zu erlangen.
(Fotos: mit Fahrradrikschas durch Hutong, Essen bei chinesischer Familie, Llama-Tempel mit "Geburtstagsmusik", Fahrt im Nachtzug) |